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© Florian

Die Tourensafari rund um Partnun

Wie eine geplante Skihochtour zu einer wunderschönen Rundtour entlang der Landesgrenze zu Österreich wurde

Alternativtour zu «Tourentage rund um die Sulzfluh», 3.-5. März 2024

Schon im Vorfeld mussten die geplanten Tourentage um die Grialetschhütte wegen starkem Wind, und Lawinengefahr ins Prättigau verschoben werden. Wir höchstmotivierten Tourteilnehmende waren froh darüber, dass eine Alternative mit diversen Optionen durch die Tourenleitung kurzfristig organisiert wurde. Entsprechend den prognostizierten Gegebenheiten waren wir alle gut mit warmen Kleidern ausgerüstet, welche wir schon am ersten Tag nicht brauchten. Bis praktisch am Treffpunkt war ich gespannt darauf, ob mich nun 2 oder 20 Mitteilnehmende erwarten, weil die Teilnehmerliste aufgrund der Alternativplanung etwas weniger Priorität hatte.  

So wechselten wir in St. Antönien Rüti von motorisierter auf muskelbetriebener Fortbewegung. Mit dem nicht zu unterschätzenden Wind im Rücken, stiegen wir kurz nach Mittag zum Gyrenspitz auf. Einige kontaktfreudige Bergdohlen beehrten uns hier auf dem Peak, zu ihrem Pech hatten wir aber schon beim Aufstieg eine Verpflegungspause eingelegt. Die Abfahrt sah vielversprechend aus und wir ergriffen die Chance bei einem Nebelloch, um die Sonne mitzunehmen. Uns erwartete erst ein wunderbarer Pulverhang, welcher jedoch zunehmend knusprig wurde. Bei Ankunft in der Unterkunft Sulzfluh bekamen wir alle eine Nummer zugewiesen (60-67), was das gesamte Erlebnis sehr persönlich gestaltete. Ich reagierte schon am ersten Abend ähnlich schnell auf meine Nummer, wie auf meinen Namen (Anm. d. Red.). Leider war die Zahl der im Schlafraum aufgehängten Socken auch zweistellig, ansonsten hatten wir es sehr friedlich. Legenden erzählen von ersten Teilnehmenden, die bereits nach dem Abendessen die Zuflucht ins warme Bett suchten. 

Am Montag starteten wir mehr oder auch weniger pünktlich von Partnun. Anscheinend waren die Uhren noch unterschiedlich eingestellt. Das Ziel von heute war es, nicht-knuspriger Pulverschnee zu finden, da sich die abwechslungsreiche Abfahrt vom Vortag doch etwas bemerkbar machte. Bei allen drei Abfahren (Röbispitzen, Viereggerpass und Schollberg) wurden wir auch fündig. Von Österreich her grüsste jeweils das Nebelmeer, so dass wir sehr gerne die heimischen Hänge herunterfuhren. Dabei teilten wir die Gruppe einmal in steil und weniger steil. Das weitgefürchtete Couloir beim Viereggenpass löste für die Mutigeren der Gruppe weniger Adrenalin aus als erhofft. Einzig der Tourenleiter hatte etwas Mühe bei der Bezwingung der Abfahrt 😉 Die Stimmung war durchgehend sehr gut, weil wir ganztags schönes Wetter antrafen und auch sonst alles reibungslos in der Gruppe funktionierte. Die Sulzfluh konnten wir nicht angehen, aber sulziger Schnee gab es doch noch etwas bei der letzten Abfahrt. Die Highlights der Hütte durften wir dann am Abend beanspruchen: Ein wirklich sehr heisser Hotpot, eine Indoor Sauna und mehrere Duschen. Da vergiss man schnell, dass man die Steigeisen und Pickel auch vergebens eingepackt hatte. 

Dienstags mussten wir flexibel bleiben aufgrund des gemeldeten Schneefalls. Uns erreichte der dicke Nebel dann erst kurz vor dem Mittag, als wir auf dem Riedchopf angekommen waren. Für die Gratwanderung zum Kreuz lies sich die Mehrheit der Gruppe dann nicht mehr hinreissen und auch die Abfahrt war aufgrund der fehlenden Sicht anspruchsvoller als üblich. Alles in allem erreichten wir die Dorfbeiz in St. Antönien noch vor dem Schneefall. Wir alle fanden es bedauerlich, nicht noch ein paar Tage dranhängen zu können, aber waren sehr dankbar für die Erlebnisse der letzten Tage.

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