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Baden, Blumen, Berge und …

Hochtour auf die Gipfel des Krönten 3108 m, Jakobiger 2505m, Ruchälplistock 2476m und Sunnig Grat 2034m vom 19. Bis 21. Juni 2022.

Am Morgen des 19 Juni traf sich unsere Schrumpf-Gruppe (2 Teilnehmer fielen aus gesundheitlichen Gründen leider kurzfristig aus) am Bahnhof Bern, um sich voller Vorfreude ins allgemeine Freizeitgewusel zu stürzen und sich mit dem sonntäglichen Ausflügler*innenstrom an den Arnisee ob Intischi treiben zu lassen. Sozial verantwortungsvoll, wie wir sind, unterstützten wir schon auf der Hinreise fleissig die lokale Wirtschaft und gaben mit unserer freundlichen Art bei den Ureinwohnern des Urkantons (lokale Bevölkerung von Uri) ein gutes Bild von «denen dort oben in Bern» ab.

Vor dem schweisstreibenden Aufstieg in die Leutschachhütte entschieden wir uns an der Strategiesitzung in der lokalen Wirtschaft für das etwas unorthodoxe Spielsystem 3-3-2-2 (ursprünglich 3-3-3-2), um am Montag den Krönten über die linke Flanke anzugreifen.

Bei der Hütte angekommen, erwartete uns die altbekannte Bedürfniskollision Kuchen/Kaffee/Bier/Baden/Chillen, mit welcher wir aber glücklicherweise alle auf individuelle Weise fertig wurden und niemand einen bleibenden Schaden davontrug. Nach dem obligaten Seiltechnik- und Steigeisenkenntniss-Update ereilte uns eine schlechte Nachricht: Heinz hatte in dieser Nacht leider keine Rose für Elsa… ah nein, falsche Sendung, sorry. Elsa musste für die Tour auf den Krönten Forfait geben, weil sie der mutmasslich eingenähte Kaugummi des Chirurgen in ihrer Operationsnarbe am Sprunggelenk zu fest schmerzte. Wir genossen noch den Abend mit ihr und starteten am nächsten Morgen mit betont tiefen Erwartungen (einfach mit allen 8 übriggebliebenen Tourenteilnehmer*innen gesund in der nächsten Hütte anzukommen) in Richtung Leitschachfirn-Krönten.

Der Aufstieg gestaltete sich aufgrund wenig Schnee actionreich, trotzdem fanden wir zwischendurch Zeit, die prächtige Flora, beispielsweise der paargefiederte Mannsbrech und das stängellose Läuseschild (oder so ähnlich), zu bestaunen. Fast zuoberst erwartete uns noch die Schlüsselstelle der Tour, ein kurze Kletterstelle auf den Gipfelturm durch einen engen Kamin, halb Geburtskanal, halb Nahtoderlebnis. Doch auch diese meisterten wir alle mit Bravour und ploppten nach und nach mit mehr oder weniger verdrehten Gliedmassen auf den Gipfel des Krönten. Beim Abstieg motivierte uns die Aussicht auf die Fortsetzung unserer Bade-Tournee im zweiten Obersee. Erfrischt sowie gestärkt durch das leckere Kuchenangebot der Kröntenhütte erwachte unser wissenschaftlicher Eifer wieder und ein Teil unserer Gruppe führte eine kleine empirische Untersuchung bzgl. der Strapazierfähigkeit verschiedener Materialien (Haut, Helm, Knochen, Textilien, Exen aus den 80er Jahren) im nahegelegenen Klettergarten durch. All die schönen Erlebnisse dieses Tages stimmten uns dermassen zufrieden und grosszügig, dass wir in der Nacht gerne bereit waren, unser Blut mit einer Heerschar von Mücken zu teilen (gäu Thomas).

Am nächsten Tag holten wir uns auf dem Weg über Jakobiger, Ruchälplistock und Sunnig Grat (Letzterer war ein dreister Etikettenschwindel, denn ausgerechnet dort schiffte es kurzzeitig) nochmals eine volle Dröhnung Botanik. Bald schon verkündetet uns eine tieffliegende Kamikaze-Ente in bester biblischer Manier die frohe Kunde des nahenden Arnisees. Den ganzen Abstieg bereits freuten wir uns auf die magischen 4B (Baden, Bier, Bahn, Bommes) und wurden nicht enttäuscht. Unser brillanter Teamgeist kam uns auch auf der Rückreise zugute, wo wir die wunderbaren 3 Tage bei einem minutiös geplanten und sehr dynamischen Apéro riche im Zug ausklingen liessen.

Tourenbericht: Nathalie Zysset
Tourenleitung: Heinz Kasper, Thomas Jaggy
Teilnehmende: Christoph Burri, Elsa Hoessli, Christian Knechtli, Carola Niederhauser, Tobias Riedener, Barbara Uhlmann, Nathalie Zysset
Fotos: Heinz, Nathalie, Tobias

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