Ab ins Wallis!

Das Ausbildungsweekend startete mit einer spannenden Suche nach “wer-kennt-wen-von-wo-warum?”. Während die Einen ihre persönlichen Verbindungen auf Anhieb fanden, waren Andere die ganze Anfahrt am Hirnen. 

Nach einem überraschend tüppigen Aufstieg fühlten wir uns bei unserer Ankunft in der Burghütte fast schon wie die hier ansässige Chäässchnitte; zwar noch nicht ganz so Weisswein-getränkt,  aber sicher gut durchgeschmolzen. Mehrseillängenklettern war das Thema unseres Ausbildungskurses mit Maya und Thomas. Vielleicht kommen der Einen oder dem Anderen in diesem Zusammenhang Standplatzbau, Sicherungstechnik oder Seil Handling in den Sinn, abgedeckt wurden aber auch viele andere Themen, die vielleicht erst auf den zweiten Blick relevant erscheinen. Wie zum Beispiel die Frage, wie man als Frau am Felsen aufs WC kann, ohne jemals ungesichert zu sein. Lange haben wir uns damit beschäftigt, aber leider keine befriedigende Lösung gefunden.

Nachdem anfänglich das Abseilen noch etwas ruckelig war, entwickelten wir bis zum Sonntag eine grosse Leidenschaft dafür und hätten uns gerne von der Hütte aus direkt in jeden Klettersektor in nullkommanix abgeseilt. Grosse Begeisterung löste auch der Selbstaufstieg aus, der bei einigen Teilnehmenden auch schon leicht pole-dancige Züge annahm. Der Umbau vom Selbstaufstieg zum Abseilen während man im Seil hängt war dann fast schon zu viel des Guten, wurde aber schlussendlich auch gemeistert. Die Kletterei selbst beinhaltete auch subtile Lektionen in Sachen Demut. So kamen selbst unsere ambitionierteren Sportkletterer bei einer Seillänge ins Schwitzen, die auch nach mehrmaligem Checken des Topos immer noch nur einen 3er Schwierigkeitsgrad annehmen wollte. Vielleicht hätte es ja geholfen, die Route nicht in Turnschuhen anzugehen…Die Kletterrouten hatten neben Kletterspass auch botanische Freuden zu bieten. Beim Suchen nach dem richtigen Stand oder dem Start der nächsten Seillänge, konnten wir auch wilde Orchideen und beeindruckenden Hauswurz bestaunen. Steinböcke kamen auch vor. Aber erst, wenn wir nicht mehr den Fels, sondern den Massenschlag im Visier hatten, statteten sie der Burghütte einen Besuch ab.

Nebenbei hat der Kurs die Illusion zerstört, der Führerknoten heisse Viererknoten (als Pendant zum Achterknoten) und der doppelte Spierenstich heisst doppelter Stierstich (obwohl dieser Name besser passen würde, da er oben auch so zwei Hörner hat).

Gerne kommen wir wieder um den Jasskurs für Dummies weiterzuführen, mehr feine Abschlussgeschenkli von dem supernetten Hüttenteam entgegenzunehmen und natürlich weitere wertvolle Inputs vom sympathisch bemühten Leiterteam zu erhalten. 

Die ganze Organisation des Kurses, der Inhalt, der Ort, die Kletterei, die Unterkunft und die Gruppe waren schlichtweg top. 

Merci Maya und Thomas! 

Leitung: Maya Amstutz und Thomas Jaggy
Teilnehmende: Remo Taudien, Ines Eckhardt, Lenka Fehrenbach, Nicole Kocher, Tobias Riedener, Laura Schmid