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Das Gross Wannenhorn 3906 müM. Bild Cédric Schärer

Drei Tage im Hochgebirge – spektakulär, fordernd, genussreich

Skihochtour am Auffahrtswochenende in der Finsteraarhornhütte (29.–31. Mai 2025)

Tag 1 – Über die Grünhornlücke zur Finsteraarhornhütte

Starker Nordwind, Lawinenstufe 3 und frischer Triebschnee machten eine defensive Tourenplanung nötig. Um 10 Uhr starteten wir – Sahra, Steffi, Cornelia, Daniel, Marc, Manfred und ich – zur Abfahrt auf den Konkordiaplatz. Der Schnee: pulvrig, verspielt. Der Aufstieg zur Grünhornlücke erfolgte am Seil, bei heftigem Wind. An einen Gipfel dachte heute niemand.

In einer Senke unterhalb der Lücke machten wir Rast – dann eine traumhafte Pulverabfahrt bis zum Hüttenzustieg. Das Couloir war von Nassschnee verschüttet, die Route forderte Konzentration. Oben empfing uns das Hüttenteam herzlich – und nach einem langen Tag fielen wir früh ins Bett.

Tag 2 – Wannenhorn: Gipfelglück mit kurzer Kletterei

Ein klarer Morgen, windstill. Um 5 Uhr Frühstück, kurz vor 6 Uhr starteten wir über den Fieschergletscher. Der Aufstieg war gleichmäßig, bei 3600 m montierten wir Harscheisen. Der kurze, ausgesetzte Grat verlangte Konzentration – dann standen sieben Menschen auf der „Haifischflosse“ des Wintergipfels: spektakulär!

Die Abfahrt: ein Traum. Firn vom Feinsten. Zurück an der Hütte: Rösti, Bier, Spaltenrettung, Dehnen, Siesta, Nachtessen – Glücksgefühle pur.

Tag 3 – Bächitalabfahrt mit Gletscherbachbad-Finale

Frühstart um 4:15 Uhr. In der Stille des Morgens fuhren wir zum Rotloch ab. Der Aufstieg zur Bächilücke war steil und vereist – mit Pickel und Kraft spurte wir in den Firn. Über die Wächte an der Lücke sicherten wir mit Fixseil, dann öffnete sich das Tal.

Die Abfahrt durchs Bächital war wie aus dem Bilderbuch: griffiger augesultzter Firn bis auf 2300 m. Dann: Umziehen, Barfussschuhe, Gletscherbachbad – eiskalt und belebend. Der Abstieg über 800 Hm nach Reckingen führte durch Wiesen und Vogelgezwitscher. Abschluss mit Bier, Saurer Most und Eiskaffee.

Fazit

Drei Tage mit perfektem Wetter, einsamen Gipfeln, harmonischem Team und Traumabfahrten – ein unvergessliches Auffahrtswochenende zwischen Winter und Frühling in den Walliser Hochalpen.

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