
«Wild und strubelig» oder eher «heiss und schön»
Tourenbericht Wildstrubel-Überschreitung 21.05.2025
Gemeinsam ging es am Samstagmorgen im überfüllten Zug – schliesslich fand das kantonale Jodlerfest statt – nach Lenk. Nach einem speditiven Einkauf im Coop (und bei den Landfrauen, die ihre Guetzli anpriesen) machten wir uns auf den Weg. Den steilen (und dank der Temperaturen schweisstreibenden) Anstieg meisterten alle souverän und so kamen wir pünktlich vor den ersten Graupelschauern in der heimeligen Fluhseehütte an. Der Wetterwechsel forcierte die Mehrheit (bzw. alle ausser Eine) unmittelbar zur Abkühlung im See. Schon bald war uns so kalt, dass Ofen anfeuern angesagt war. Den Nachmittag verbrachten wir mit Meiern, lebhaften Unterhaltungen (und der Reparatur eines unerklärlichen Lochs in einer Hose ;-)). Da wir uns auf einer Selbstversorgerhütte befanden, war dann auch schon bald Zeit zu kochen und das Dessert mit Güx zuzubereiten. So schnell wie der Wetterwechsel am Nachmittag kam, fand die Sonne zurück und wir wurden mit einem traumhaften Sonnenuntergang belohnt. Am längsten Tag des Jahres war es so lange hell, dass wir noch in der Helligkeit ins Bett fielen.
Schon bald klingelte der Wecker und nachdem wir uns mit einem sehr feinen Porridge à la Alex gestärkt hatten, wanderten wir um 05:15 Uhr los – Stirnlampen waren dank frühem Sonnenaufgang wiederum überflüssig. Auf einen zügigen und effizienten Aufstieg im Schatten folgten recht steile Firnfelder. Gstältli, Steigeisen und Helm montieren war angesagt. Bestens ausgerüstet folgten effiziente Höhenmeter mit wunderschönem Blick auf die Plaine Morte. Schon bald und schneller als geplant standen wir auf dem Wildstrubel mit tollem Panorama. Nach einer ausgiebigen Pause bei strahlendem Sonnenschein schmolzen wir und der Schnee im wahrsten Sinne dahin. So versanken wir beim Ab- bzw. Aufstieg Richtung Mittelgipfel teilweise knietief im Schnee. Nach einem Gipfelschnaps nahmen wir den Abstieg über den Gletscher daher unmittelbar in Angriff. Glücklicherweise war die Schneedecke griffiger als gedacht, so dass wir den Abstieg zügig und ohne grossen Kraftaufwand meistern konnten. Kurz nach dem Mittag kamen wir auf der Lämmernhütte an und gönnten uns kalte Getränke und Kuchen, ehe wir den Schlussabstieg zum Gemmipass in Angriff nahmen. Dabei sahen wir noch unzählige Steinböcke, die die heissen Temperaturen anscheinend nicht störten. Durchgeschwitzt, erschöpft und super glücklich nahmen wir die Gondel nach Leukerbad, um von dort die Rückreise nach Bern anzutreten. Ein ganz grosses Merci an Alex und Madeleine für die super Tourenleitung 🙂 !
Tourenleiter:nnen: Madeleine Müller, Alex Läderach
Teilnehmende: Karin Reidiger, Simeon und Mara Koch, Bettina Studer, Laurence Aeberhard, Benjamin Steiner
Autorin: Mara Koch
Fotos: folgt