
Magische Momente um und auf dem Glacier du Trient
Skihochtour im Trient-Gebiet vom 28. – 30. März 2025
Die erste Schlüsselstelle unserer Tour befand sich bereits zwischen der Bus-Endhaltestelle in Champex und der Talstation des Télésiège nach La Breya: In fünf Minuten mussten zwei Teilnehmende im dortigen Sportgeschäft zu zwei Miet-Skihelmen gelangen. Diese Schlüsselstelle wurde erfolgreich und souverän gemeistert. Nach einem wunderschönen Hüttenaufstieg über das Val d’Arpette zum Col des Escandies, einem neuerdings sehr gut ausgebauten Abstieg zum Glacier du Trient, gelangten wir zur Hütte. Mit einer abendlichen Miniskitour auf die Pointe d’Orny und einem fantastischen Sonnenuntergang konnten wir den Tag sehr zufrieden abschliessen.
Am zweiten Tourentag dienten die Helme aus der ersten Schlüsselstelle dann allerdings weniger zum Klettern, sondern dazu, den widrig-grauen Wetterverhältnissen mit Schneegestöber und Sturmwinden zu trotzen. Auf die exponierte Gratkletterei vom Sattel auf den Südgipfel der Aiguille du Tour verzichteten wir wegen des starken Windes. Dafür gab uns Olivier, der grossartige und grosszügige Hüttenwart, den Schlüssel zur bereits vorgeheizten klandestinen Alpin-Sauna auf 3’169 m (hinter dem Skiraum). Stellt euch die Gesichter der durchkühlten Skitüreler:innen vor, als sie uns schweissnasse Nakedeis beim Schneepeeling antrafen!
Dies und vieles mehr gab unserer lässigen Tourengruppe immer wieder Anlass zum Schmunzeln und Lachen – wobei zwischendrin auch gewichtige (Umwelt-)Themen diskutiert wurden. Dies sei (gemäss Insiderin Andrea) ein Unterscheidungsmerkmal zwischen der Berner SAC-Sektion und jener im Wallis.
Am dritten Tag begleitete uns wieder eitel Sonnenschein: bei einer tollen Querung des vergletscherten Trientplateaus, einem spektakulären Blick vom Fenêtre de Saleinaz Richtung Bivouac de l’Envers des Dorées und einer witzigen Gratkraxelei auf die Petite Fourche. Einer der Miet-Helme wurde in der Hütte vergessen – zum Glück traf ein Eisbrocken dann nicht den ungeschützten Kopf einer Teilnehmerin, sondern den Helm des Tourenleiters Tinu, der sich aber weder durch das eine noch das andere aus seiner Ruhe bringen liess. Es folgte eine 2000 Höhenmeter lange Abfahrt durch die grossartige Landschaft des Glacier du Tour und zuletzt durch einen gebüschdurchsetzten und coupierten Steilhang und über einen Bach bis zur Frites- und Bier-reichen Terrasse im Skigebiet von Le Tour.
Es waren wunderschöne erlebnisreiche drei Tage mit den souveränen und fröhlichen Tourenleitern Tinu und Gerhard, herzlichen Dank!
Teilnehmer*innen: Andrea, Chrigu (Christian), Daniel, Erika, Jörg, Laurence
Tourenleiter: Tinu (Martin) Wälchli, Gerhard Schuwerk
Tourenbericht: Erika Loser