
Gipfelaufstieg der stürmischen Art
Skitour Gänderhorn 26.01.2025
Die Skitour auf das Gänderhorn liess sich gemütlich an. Doch am Gipfel wartete ein giftiger Wind auf unsere Gruppe.
Kaum auf der Belalp aus der Gondel gestiegen, sehen wir schon das Gänderhorn. Der Gipfel wirkt unscheinbar neben dem viel markanteren Grisighorn. Der Himmel ist stahlblau, wir beginnen frohgemut mit dem Aufstieg. Voraus geht Tobias «Toubi» Riedener. Er stieg unverhofft vom Zweittourenleiter zum Tourenleiter auf, weil der zwickende Rücken David Hausammann kurzfristig ausser Gefecht gesetzt hatte. Ebenso kurzfristig sprang Heinz Kasper ein, so dass sich doch zwei Tourenleiter um die acht Teilnehmenden kümmern können. Wobei das vorerst gar nicht nötig ist. Es geht geschmeidig bergan, die Luft reicht fürs Schwatzen, es werden Erinnerungen an frühere Touren ausgetauscht. Sogar für eine kleine Schulung bleibt Zeit: Wir diskutieren die Vor- und Nachteile verschiedener Spuranlagen.
Der Himmel ist unverändert blau, als wir unten am Gipfelhang stehen. Die paar Windfahnen am Horizont machen uns zwar nicht froh, sehen aber nicht bedrohlich aus. Doch mit jedem Schritt den wir aufsteigen, bläst es uns energischer und kälter um die Ohren. Beim Skidepot ist der Wind schon richtig giftig, ein kleiner Schneesturm. Unter diesen Umständen mögen nicht alle bis ganz oben gehen. Tobi bleibt mit ihnen unten, Heinz kämpft sich mit ein paar Unentwegten die letzten Meter hoch. Sie verlassen den windumtosten Gipfel möglichst schnell wieder. Jetzt nur noch in die Bindung steigen und in wärmere Gefilde abfahren. Blöd nur, wenn die Bindung einfriert, wie es einer Teilnehmerin passiert. Was tun? Hier hilft die geballte alpinistische Erfahrung: Thermosflasche raus und etwas vom dampfenden Lindenblütentee auf die Bindung und schon klappts. Ein anderer Teilnehmer merkt beim Abfahren, dass ihm die Kurven nicht gleich gut gelingen wollen, wie sonst. Ein Blick auf den Belag macht klar, woran es liegt: Es haben sich Eisstollen gebildet. Die Folge eines Anfängerfehlers: Die Skier im Skidepot mit Belag gegen die Sonne hingestellt. Zum Glück hat jemand das richtige Werkzeug dabei, um das Eis abzukratzen.
So kommen alle gut zu Tal, es haben sich sogar noch ein paar pulvrige unverspurte Hänge gefunden. Von der Station Belalp Chiematte aus sehen die Windfahnen auf dem Gänderhorn wieder trügerisch harmlos aus. Aber das braucht uns nicht mehr zu kümmern. Im Chalet Sepp lassen wir den Tag Revue passieren, bevor wir uns auf den Heimweg machen.











Tourenleiter: Tobias Riedener, Heinz Kasper
Teilnehmende: Schudel Simon, Bregy Saskia, Minder Andreas, Inniger Sabine, Kolb Thomas (Tom), Waser Reto, Högger Dominique, Fahrni Renate
Tourenbericht: Minder Andreas
Fotos: Tom, Reto, Heinz