
The Stage Has Been Set
Aspi-Tour (Skitour für zukünftige Tourenleiter:innen) am 11.01.2025.
Die Bedingungen für die diesjährige Aspi-Skitour waren alles andere als ideal. Für eine klassische Skitour zumindest, für eine Ausbildungstour konnte man beinahe schon von Idealbedingungen sprechen: Die Vorhersage einer erheblichen Lawinengefahr, gepaart mit schlechtem Wetter und eingeschränkter Sicht versprachen ein interessantes «Setting» zur Übung der Planung und Leitung einer Tour. Wer hatte das in der «Hausaufgabe», die die Planung der Tour auf den Niwen mit Varianten beinhaltete, also die Bühne zu bereiten, richtig berücksichtigt?





Es ging also dieses Jahr auf den Niwen. Zumindest war dies der Plan. Das Erreichen dieses Ziels wurde aber schon sehr früh in Frage gestellt. Wer hätte gedacht, dass die Schlüsselstelle einer Skitour auch in der Anreise liegen kann. Dass der Skiweltcup am Chuenisbergli auf das gleiche Datum wie die Aspi-Tour fiel, war uns durchaus bewusst. Dass aber der Zug bis nach Frutigen brätschvou mit übermässig gut gelaunten Skifans dazu führte, dass wir in Goppenstein unseren Anschluss verpassten, damit hatten wir nicht gerechnet. Dies ermöglichte aber, dass Marc seine Orientierungs- und Führungsfähigkeiten schon zwischen Bahnhof und Busstation in Hohtenn unter Beweis stellen durfte. In ähnlichem Stil ging es weiter. Dass der Niwen als Stage unrealistisch war, wurde aufgrund der Bedingungen schnell klar. Wir wollten schliesslich nicht unser Commitment eskalieren lassen. Durch den Wegfall des Tourenziels und den ständigen Führungswechsel, was natürlich ein Zweck der Aspi-Tour war, denn jeder sollte mal die Gruppe leiten, entstanden aber interessante Diskussionen über den weiteren Routenverlauf. Basho und Kurt bereicherten die Diskussionen immer wieder mit lehrreichen Einwürfen, nicht zuletzt auch, um die Diskussionen nicht allzu sehr ausufern zu lassen. So lernten wir, wie man Erwartungen schon bei der Ausschreibung steuern kann. «Setting the Stage» bedeutet eben nicht nur das Ziel auf die Bedingungen abzustimmen, sondern auch die Erwartungshaltung der Teilnehmer:innen gezielt zu steuern. Irgendwann landeten wir dann auf einem Nebengipfel des Schwarzhorns unterhalb des Niwen.
Wäre die heutige Tour für einen 4000er-Prestige-Gipfel ausgeschrieben gewesen, wäre die Anzahl Teilnehmer:innen wohl grösser gewesen. Aber diese unkonventionelle, lehrreiche, und vor allem abwechslungsreiche Tour hätte sicherlich mehr interessierte Aspirant:innen verdient gehabt.
Tourenleiter: Basho Kaminsky, Kurt Fellinger
Teilnehmende: Nora Oelbermann, Marc Schaller, Thomas Kolb, Jörg Trau, Fabio Crameri
Fotos: Kurt, Basho
Bericht: Jörg, Fabio