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Alpiglemäre Westgipfel mit Zeitfenster

Skitour am 15.12.2024

1. Fenster: zwischen Weihnacht und Neujahr

2. Fenster: 9:28 – 13:28 Uhr

Die Marschrichtung war für alle klar, als es um 9:45 Uhr für uns 13 Teilnehmer bei der Hengstkurve losging: Zügig hoch Richtung Älpiglemäre und zügig wieder runter.

Der Grund ist einfach: Die Busverbindung zurück war zwingend, da der nächste erst wieder nach 2¾ h später fahren würde. Die meisten kennen ja die öV-Anbindungsprobleme im Gantrisch.

Alle hatten da bereits der ersten Anweisung gefolgt und ihre Felle zu Hause oder im Zug montiert. Im Schatten der Hengstkurve gab es zur Freude von Heinz deshalb auch keine lange Warterei, sondern der LVS Check konnte schnell durchgeführt werden. Und schon schlürften wir durch den schattigen Hengstschlund in Richtung Süden.

Eine erste Gruppe um Heinz nahm sich die Vorgabe etwas zu wörtlich und rannte beinahe der Sonne entgegen. Die zweite Gruppe um Co-Leiter Ruedi nahm es etwas gemütlicher, konnte sich aber auch schon bald beim ersten Pausenplatz an der Sonne wärmen.

Danach ging es steil hoch Richtung Grenchegalm. Erschwert wurde der Aufstieg durch die Tatsache, dass der Hang am Vortag Sonne erwischt hatte, weshalb die Spur etwas glasig war. Die ersten Spitzkehren der Saison meisterten dann aber doch alle mit Bravour, auch dank drei wichtigen Tipps von Ruedi:

  1. Talski möglichst waagerecht hinstellen.
  2. Stöcke, gut pflanzen und nicht mehr bewegen, für eine stabile drei Punkte Lage.
  3. Bergski drehen, stabil hinstellen und Gewicht verlagern.

Weitere Profitipps: keine Vorlage, sondern aufrecht stehen und auch Bergski möglichst waagerecht hinstellen – die Skitourensaison kann kommen!

Sonne und Wind hatten dem vielen Schnee der Vorweihnachtstage schon arg zugesetzt, weshalb wir beim südlich exponierten Schlussanstieg unseren Weg um und über die Grasbüschel suchen mussten. Ohne Wind und in der prallen Sonne wähnten wir uns mehr zu Ostern als zu Weihnachten.

Der Alpiglemäre Westgipfel war dann aber schnell erreicht, und entschädigte uns für den schweisstreibende Aufstieg mit einem atemberaubenden Panorama: Über dem Hochnebel tronte der Jura, im Osten zeigte sich der Titlis, die Gipfel der Berner Alpen reihten sich neben Eiger, Mönch und Jungfrau aneinander und in der Ferne konnten wir den Dom, das Matterhorn und das Weisshorn entdecken.

Nach dem Gipfelfoto und kurzer Erfrischung schnallten wir die Skier an und zogen unsere Schwünge ins Tal. Obwohl die Hänge schon ziemlich verfahren waren, waren die Schneeverhältnisse in den West- und Nordhängen nach prächtig; auch ein paar Flecken unberührten Tiefschnee fanden wir. Nach einem letzten steilen Couloir voller Pulver nahmen wir über eine Strasse Kurs Richtung Hengstkurve.

Der Plan schien aufzugehen, die Bushaltestelle nicht mehr weit weg. Doch wie so oft passiert dann doch noch etwas Unvorhergesehenes. Nach Defekt der Bindung musste unser Tourenchef Kurt die letzten Höhenmeter auf einem Ski in Angriff nehmen. Glücklicherweise konnte er die letzten Hänge auf der Alpstrasse umfahren und erreichte ebenfalls rechtzeitig die Hengstkurve.

Gleiches konnte nicht für den Bus gesagt werden. Da dieser mit 15 Minuten Verspätung eintraf, konnten wir uns noch gemütlich in der Sonne auf die Rückreise vorbereiten. Aufgrund der Verspätung hatte die Hälfte im Bus Angst, den Anschlusszug in Schwarzenburg zu verpassen. Der Buschauffeur liess sich ob der leichten Panik zum Glück nicht beirren und sauste zügig in Richtung Schwarzenburg, wo wir den Zug nach Bern in letzter Minute erreichten.

Ein perfekt geplanter Tag mit schönstem Wetter und besten Bedingungen ging zu Ende. Kurt hatte sogar noch Zeit, sich in Bern neue Ski für die Tour am nächsten Tag zu kaufen.

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