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Spektakuläre Kletterei im Sellagebiet

Leichte Gratklettereien in den Dolomiten 18. – 23.07.2022

Am Montagmorgen starteten wir, sieben Frauen und Mischu, unsere Kletterferien in den Dolomiten. Mit Klettern war an diesem Tag allerdings noch nichts, denn die Autofahrt nach Wolkenstein im Val Gardena dauerte lange. Während der Reise hatten wir Zeit, uns gegenseitig kennenzulernen. Mit dabei waren Anne Rindlisbacher, Barbara Heiniger, Brigitte Müller, Christine Becher, Elsa Hoessli, Madeleine Müller und Petra Sieghart. An Stelle des geplanten Einkletterns in der Steinernen Stadt am Sellajoch konnten wir vor dem Nachtessen im Hotel nur noch rasch unsere technischen Fähigkeiten auffrischen. Wir übten Knoten, Sicherungstechnik, das Bauen von Ständen sowie die Abseiltechnik. Von Dienstag bis Freitag kamen wir dann beim Klettern voll auf unsere Rechnung! Der lokale Bergführer, Stefan Stufflesser, kennt die Gegend besser als seine Hosentasche und führte uns zielsicher dahin, wo es einigermassen kühl war und wenig Leute hatte. So konnten wir jeden Tag bei schönstem Wetter Routen zwischen fünf und acht Seillängen klettern. Wer danach noch Lust und Energie hatte wie unsere jüngsten Teilnehmerinnen Madeleine und Elsa, vergnügten sich am späteren Nachmittag in einem der vielen Klettergärten.

Zum Einsteigen kletterten wir am ersten der vier Sellatürme den Südkamin hoch. In den acht Seillängen machten wir die erste Bekanntschaft mit dem griffigen Dolomitgestein. Am zweiten Tag erwarteten uns sieben spannende Seillängen an der Östlichen Cirspitze. Im Abstieg seilten wir uns Schwindel erregende 60 Meter ab. Dieses erste Abseilen «Umhängen» nach 40 Metern gelang noch nicht allen Frauen gleich gut, aber wir kamen alle heil unten an.  Der nächste Tag begann mit der unglaublichen Kabinenbahnfahrt auf den Sassolungo. In Zweierkabinen die aussehen wie aufgestellte Sardinenbüchsen – und sich auch so anfühlen – wurden wir stehend nach oben transportiert. Da man während der vollen Fahrt auf- und abspringen muss, stehen jeweils zwei Helfer bereit um die Fahrgäste unten reinzustossen und oben wieder rauszureissen. Wir lachten uns kaputt!  

Wenige Meter über dem Pass (2685 müM) stiegen wir in die «Via Amerigo» ein, eine nordöstlich ausgerichtete Wand, und kletterten am Daumen der fünf Finger vom Sassolungo (auf Deutsch Langkofel) fünf spektakuläre Seillängen. Die Kulisse mit den imposanten Steintürmen hätte nicht schöner sein können. Und als Geschenk für unsere Knie konnten wir die ganze Strecke wieder abseilen, bevor wir im Rifugio Toni Demetz auf dem Pass zu den lokalen Bergführergeschichten von Stefan Apfelstrudel und Kaffee genossen. Da der Freitag der heisseste Tag der Woche war, entschieden sich unsere beiden Bergführer für die «Via Giulia», eine schattige Route in der Westwand der «torre orientale delle mëisules dala biesces». Und es war tatsächlich kühl dort, so kühl, dass wir für die ersten drei Seillängen eine leichte Jacke anzogen. Spätestens im Kamin in der fünften Seillänge kamen aber alle etwas ins Schwitzen! Die letzte Seillänge war ein wahrer Genuss, der steile, ausgesetzte Abstieg im rutschigen Geröll dann nicht mehr, was Barbara sicher bestätigen kann.

Nach einer weiteren Runde Kaffee, Apfelstrudel und eiskalten Getränken gings zurück nach Wolkenstein. Die jungen und unersättlichen Frauen in der Gruppe wurden wieder in einem Klettergarten mit Routen im Bereich 6a zurückgelassen, damit sie sich auspowern konnten. Ob jung oder alt, es kamen immer alle auf ihre Rechnung. Nur der Plan, am Rückreisetag noch zwei, drei Stunden in einem Klettergarten zu verweilen, wurde von einem heftigen Gewitter in den frühen Morgenstunden zunichte gemacht. Das war vor allem für Brigitte schade, die am Tag davor wegen «ihrem» Rücken aufs Klettern verzichten musste. Auch ein sehr schöner Wandertag entschädigt nicht ganz für einen verpassten Klettertag!

Bergführer: Mischu Wirth, Stefan Stufflesser
Teilnehmerinnen: Anne Rindlisbacher, Barbara Heiniger, Brigitte Müller, Christine Becher, Elsa Hoessli, Madeleine Müller, Petra Sieghart
Tourenbericht: Christine Becher
Fotos: Stefan Stufflesser

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