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Spannende Begegnungen – viel gelernt!

Was war das für ein spannendes Tourenwochenende im Sustengebiet! Gleich in mehreren Themengebieten konnten die Teilnehmer lehrreiche Erfahrungen sammeln und wohl unvergessliche Begegnungen machen. Lassen wir die zwei Tage daher mal themenweise Revue passieren.

Materialkunde
Hoch motiviert und vom leicht feuchten Wetterbericht unbeeindruckt trafen sich die Teilnehmer am Freitagmorgen, 24. Juni und machten sich mittels ÖV und Alpentaxi auf ins Sustengebiet. Bei Umpol wurden wir schliesslich uns selbst überlassen und durften zunächst dem Heli zusehen, wie schnell und leicht man eigentlich unser Tagesziel, die Tierberglihütte, erreichen kann. Bevor wir los marschierten prüften wir zunächst, ob alle das benötigte Material dabei und die Regenausrüstung möglichst griffbereit hatten. Manch einer kam dabei ein erstes Mal ins Staunen, als er sah, in welch unterschiedlichen Dimensionen heutzutage Pickel erhältlich sind. Nach gut zwei Dritteln des Weges erhielten wir dann die Chance unsere Regenausrüstung auf Herz und Nieren zu testen, und glücklicherweise konnten wir uns grösstenteils auf unser Material verlassen.

Technik und Taktik für Hochtouren
In der Tierberglihütte angekommen sieht der Plan vor, dass wir draussen noch einige Übungen als Vorbereitung für die anstehende Tour machen. Da das Wetter zunächst nicht mitspielt, fangen wir diese Übungen mit ein wenig Seilkunde in der trockenen Hütte an. Aber es dauert zum Glück nicht lange bis wir doch nach draussen können, um uns beim Verankern von Pickeln und Eisschrauben, Gehen am kurzen und langen Seil sowie Abbremsen von Stürzen mittels Pickel zu üben. Ein weiterer Wetterumschwung mit kühlem Eisregen treibt uns allerdings bald wieder rein, wo wir unser Material in aller Ruhe retablieren. Manch einer hätte dabei wohl einen Preis für die am schönsten aufgerollten Schlingen und Schnüre erhalten. Vor dem Abendessen haben wir noch genügend Zeit für eine ausführliche Tourenplanung, welche Tourenleiter Erwin mit allen Teilnehmern ausführlich bespricht.

Rückblickend können wir festhalten, dass diese Tourenplanung im Grossen und Ganzen sehr akkurat war und wir unsere geplanten Gehzeiten gut einhalten konnten. Hätten wir allerdings am Vorabend bereits gewusst, dass gleichzeitig noch drei andere Seilschaften an der Sustenlimi aufkreuzen, hätten wir den Abmarsch wohl trotzdem ein wenig nach vorne verschoben. Ebenso hätten wir beim Abstieg wohl eine halbe Stunde länger eingeplant, wenn uns bewusst gewesen wäre, wie lange eine Käseschnitte auf der Chelenalphütte auf sich warten lässt (und wie sehr diese einen beim weiteren Abstieg bremst). Aber abgesehen von diesen Details bleibt die Erinnerung an einen angenehmen Aufstieg, eine wohltuende Gipfelpause von rund 20 Minuten auf dem Sustenhorn sowie einen leichten Abstieg durch griffigen Neuschnee bis zur Sustenlimi. Die kurze Kletterstelle bei der Sustenlimi zum Brunnenfirn konnten wir ebenfalls ohne grössere Schwierigkeiten meistern und von da an war der Abstieg primär eine Konditions- und Geduldfrage.

Kulturelle Erfahrungen
Nebst den bergsportlichen Erfahrungen hatte unsere Tour kulturell einige ungeplante Überraschungen für uns parat. So trafen wir in der Hütte zunächst auf eine militärische Ausbildungsgruppe aus den Niederlanden. Dass die Gebirgsverteidigung auch für die NIEDERlande eine gewisse Relevanz hat, war eine spannende Schlussfolgerung für uns. Weiter trafen wir in der Hütte auf Bergführer (und Aspiranten), welche uns freundlicherweise das Brauchtum des Schnupftabaks näherbringen wollten – ein Angebot, das einige von uns wohl in schöner Erinnerung behalten werden. Zuletzt bot sich den Jassneulingen in der Gruppe die Möglichkeit, ihre Kompetenzen bei einem Schieber unter Beweis zu stellen. Wie üblich konnten dabei nicht alle gewinnen, aber der Stimmung hat dies trotzdem nicht geschadet.

Von dieser Tour bleiben uns also zahlreiche schöne Erinnerungen, welche zusätzliche Motivation für weitere zukünftige Tourenaktivitäten geben dürften. Als Berichtschreiber danke ich unserem Tourenleiter Erwin für die Planung und Betreuung der Tour und allen Gruppenmitgliedern für die angenehme Zeit.

Leitung: Erwin Kradolfer
Teilnehmer: Manfred Neubacher, Larissa Grassi, Emanuel Stoll, Karin Schenk, Rita Haas, Michael Gehrig
Tourenbericht & Fotos: Michael Gehrig

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