Loading...

Skihochtouren rings um Zinal

Hohe und steile Runde rund um’s Dörfchen Zinal im frühlingshaften Val d’Anniviers

Dieses Jahr scheine ich auf 1:1 Betreuung gebucht zu sein. Egal wohin wir auch unterwegs sind, stets haben wir genau so viele JO-ler dabei wie Leitende… Dieses Mal kamen Benjamin und Benedict mit. Christian und Lukas waren als Leiter dabei.

Am ersten Tag trafen wir uns “erst” um 6 Uhr in Bern und fuhren mit Zug und POstauto nach Zinal. Von dort ging’s mit dem Lift hoch auf auf die Arête de Sorebois. Nach kurzem Aufstieg packten wir die Ski auf den Rucksack und kletterten über Leitern und einige Felsen hoch zu unserem ersten Gipfel, dem Garda Bordon. Eine Sulzabfahrt und einen kurzen AUfstieg später trafen wir auf der Moiryhütte ein. Die Hütte war unbewartet, jedoch hatte schon jemand Schnee geschmolzen und geheizt, so konnten wir unseren Durst löschen und eine gemütliche Siesta auf der Sonnenterrasse machen.

Am Dienstag läutete der Wecker um 4:30 Uhr. Wir starteten den Aufstieg im Dunkeln. Beides würde sich die ganze Woche nicht mehr gross ändern. Tagesziel war heute die Pointe de Bricola. Dazu stiegen wir angeseilt über den Gletscher auf, die letzten paar Meter über einen schmalen Grat machten wir mit Pickel und Steigeisen. Auf der Abfahrt zur Hütte haben wir noch die igne de la Lé angehängt.
Zurück in der Hütte gab es selbst hochgetragenen Fertig-Pilzrisotto (Reis zum Ersten) und in der Hütte gefundenen Schwarztee – lecker!

Am Mittwoch stand die Überschreitung zur Tracuithütte an. Der Wecker läutete noch etwas früher und um 7 Uhr standen wir oben auf dem Col du Pigne – bereit für 1200 Höhenmeter Abfahrt durch alle Schneesorten (Pulver, Bruchharst, gefrorenen Firn, weicher und zum Schluss gar kein Schnee). Unten im Tal hiess es Ski auf den Rucksack schnallen und an Steinböcken und verfallenen Alphütten vorbei hochtragen. Auf ca. 2500 m konnten wir auf die Felle wechseln und den Rest bis zur Hütte auf 3257 m aufsteigen. Dort gab’s zur Belohnung kühle Getränke und zum Znacht ein feines …. Pilzrisotto 😉

Am Donnerstag war Ausschlafen angesagt: Zmorge gab’s erst um 5:30 Uhr. Die Tour sollte kurz, aber umso eindrücklicher werden. Gleich von der Hütte weg gingen wir am Seil los über dden Gletscher Richtung Bishorn. Auf dem Gipfel gab’s Gratulationen und eine ausgiebigie Foto-Session für den ersten 4000er von Beni und Ben. Dank perfekter Verhältnisse konnten zwei von uns direkt vom Gipfel abfahren. Via Tracuithütte ging’s gleich weiter den Turtmanngletscher runter in Richtung Turtmannhütte. Zwei Pulverschneehänge (und zwei Aufstiege) später gab’s zur Belohnung feine Schwarzwäldertorte auf der Hüttenterrasse. Zum Znacht gab es für Ben – ratet mal – Reis mit Bolognese. Für alle anderen zur Abwechslung Spaghetti.

Gegen das Ende der Woche wurde der Wetterbericht immer düsterer. Um vor den Wolken am Gipfen zu sein stiegen wir am Freitag wieder früh aus den Federn. Die erste Strecke durchs Gässi stapften wir eine steile Rinne mit Steigeisen und Pickel hoch, danach ging’s auf Ski und ausnahmsweise mal ohne Harscheisen weiter. DIe letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel bewältigten wir teils kraxelnd wieder mit Steigeisen. Die Aussicht war super, oben das ganze Panorama, von unten und aus dem Süden drückten langsam die Wolken hoch. Zurück beim Skidepot machten wir eine längere Pause, damit der Schnee auf dem Gletscher noch etwas aufsulzen konnte, danach gab’s ne rassige Abfahrt zurck zur Hütte.
Und für uns Leiter begann die Planungsarbeit erst so richtig: Für Samstag war Schneefall und Wolken angesagt (mit Schwerpunkt im Simplongebiet). Zudem lag echt wenig Schnee, die Strasse im Turtmanntal war schon geräumt, aber noch für den Verkehr gesperrt, die Abfahrt nach Jungen wohl ziemlich hoch ausgeapert. Eine Möglichkeit haben wir dann in Gesprächen auf der Hütte noch ausfindig machen können: Abfahrt in Richtung Skipisten von St- Luc.
Nach einer weiteren Portion Reis zum Znacht hiess es Rucksäcke packen, eine letzte Runde TIchu spielen und dann doch zeitig ins Bett.

Am Samstag fuhren wir um 6 Uhr mit den Ski von der Hütte ab zum Stausee. Nach dem See hiess es wieder mal Ski aufbinden und hoch durch faulen Schnee, Alpenrosen und Wachholder in Richtung L’Omen Roso. Nach 250 Höhenmetern konnten wir auf die Ski wechseln und in einer Mischung aus Sonne, Wolken und Schneefall aufsteigen. Aufgrund des schlechten Wetters verzichteten wir auf den Gipfel und nutzten ein kurzes “Sichtfenster” in den Wolken, um vom Grat abzufahren. Ein weiterer Gegenanstieg und etwas Wegsuche führten uns dann sicher auf die letzten Reste der Skipiste von St. Luc. Auf dieser konnten wir fast bis ins Dorf runterfahren.

Fazit der Tour: Es war eine tolle Tourenwoche! Es gab keine Verletzten, keine Verhungerten und Sonnenbrand hat sich auch keiner geholt. Dafür hatten wir viel Spass, die Jungs (und auch ich als Leiter) haben viel gelernt. Nächstes Jahr würden wir uns auf zwei, drei Teilnehmer mehr freuen (du darfst dich gerne schon jetzt anmelden, liebe Leserin/lieber Leser).
Und was gibt’s nach einer solchen Woche zum Znacht, Beni? “Alles ausser Reis!”

Tourenleitung: Christian Beeli, Lukas Tschirren

/ | Kommentar schreiben

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

To top