28. März 2015 Aus (Z)morgenhorn wird Frühstücksplatz
Archivbericht
Wir treffen uns früh am Morgen am Bahnhof Bern, der grosse Ansturm auf den Gipfel scheint schon hier zu beginnen. Via Spiez und Frutigen wird es im ÖV dann tatsächlich immer enger. Auf der Engstligenalp angekommen, strahlt uns die Sonne entgegen – zum Glück haben wir uns die Laune von der mässigen Wetterprognose nicht verderben lassen. Die eintägige Alternative zur ursprünglich geplanten Tour aufs Morgenhorn (Blüemlisalp) lässt Gutes erahnen.
Wir sind hochmotiviert und starten im Eiltempo. So überschreiten wir die Fläche zackig zum steilen Anstieg Richtung Grossstrubel. Auf die Frage, ob das Tempo so stimme, antworten alle mit „Ja“. So überwinden wir die ersten 600 Höhenmeter, wo wir eine erste kurze Rast einlegen.
Neuen Mutes geht es nun weiter Richtung Frühstücksplatz. Unterwegs überholen wir den SAC-… bevor wir zur technischen Schlüsselstelle des Tages gelangen – der Zustieg zum Frühstücksplatz. Die Skier auf den Rucksack geschnallt überwinden wir die Steilstufe problemlos. Dies ist sicherlich auch der Karavane vor uns zu verdanken, welche ein super Trassee und Fussstapfen hinterlassen hat. Nach einer weiteren kurzen Zwischenverpflegung und einer zusätzlichen Kleiderschicht gegen die plötzlich steife Bise treten wir den Gipfelsturm an. Es sind nur noch knapp 350 Höhenmeter zu überwinden. Mittlerweile haben sich einige Schleier vor die Sonne geschoben und es fühlt sich alles etwas unwirtlicher an. Hinzu kommen die blau schimmernden Spalten des Ammertengletschers. Jetzt sind wir definitiv im Hochgebirge angekommen.
Vom Grossstrubel auf 3245 m ü. M. aus staunen wir hinunter zur Gemmi, rüber ins Wallis und bis in die Juraketten. Die Gipfeleuphorie wird allerdings schon bald von der Vorfreude auf die gut 2000 Höhenmeter Abfahrt überholt. Zudem drängt uns der kalte Wind an, nicht zu lange auf dem Gipfel zu verweilen. Nach den ersten traumhaften Hängen (es hat genügend Platz und unverfahrene Stellen für alle) vor eindrücklichster Gebirgslandschaft erreichen wir einen windstillen Picknickplatz. Da der SAC-… schon bald aufschliesst und wir uns auf unverfahrene Hänge gefreut haben, fällt unsere Pause allerdings relativ kurz aus. Dies bezahlt sich schon im nächsten Hang aus (siehe Fotos). Nach einem weiteren schier endlosen Pulverhang wird der Schnee wie auch unsere Beine langsam schwer. Die etwas längeren Verschnaufpausen zahlen sich jedoch aus, so haben wir Zeit das eindrücklich verwinkelte Ammertetäli doch noch etwas bewusster wahrzunehmen.
Trotz des immer knapper werdenden Schnees müssen wir die Skier auch entlang der Simmenfälle nur wenige Male tragen, bevor wir um 14:18 (Bus Richtung Lenk um 14:20) die Bushaltestelle Simmenfälle erreichen. Dank des guten Zeitplanes und dem zügigen Tempo sind wir so pünktlich aufs Abendessen wieder in Bern.
Leiter: Samuel Neuenschwander, Laura Mosimann, Konrad Gasser Teilnehmer: Julia Furrer, Anaïs Jaquier, Lena Schmutz, Alain Bühlmann, Lukas Reinhard, Simon Stocker