16.-21. Juli 2012 Hochtourenwoche Orny
Archivbericht
Montag, 16.07, der Zug ins Wallis steht bereit. Einige lassen sich noch die letzten vergessenen Dinge bringen. Nach einer nicht anstrengenden Fahrt geht es mit einem Sässäli, der von einigen, die sich fragten ob er halten würde, kritisch beäugt wurde, nach oben. Er hielt. Nun begann der anstrengendere Teil. Der Aufstieg zur Orny-Hütte. Dann machten wir uns erst mal mit dem Felsen „bekannt“. An der Aig. de la Cabanne kletterten wir in drei Routen so dass wir zum Abendessen wieder zurück in der Hütte waren. Das Abendessen bestand wie in den meisten anderen SAC-Hütten aus Suppe, Hauptspeise und Dessert und war wieder einmal super.
Am nächsten Tag ging es früh raus. Um halb sechs gab es Morgenessen. Danach stiegen wir über den Orny-Gletscher auf zum Plateau du Trient. Unterwegs bestaunten wir den schönen Sonnenaufgang. Um etwa neun Uhr sassen wir nach Fels-Schnee-Kletterei auf dem Nordgipfel des Aiguille du Tour und betrachteten den „Stou“ am Südgipfel. Als alle Nicht-Bergsteiger wieder nach unten gekraxelt waren bestiegen auch wir noch den Südgipfel. Wieder in der Hütte assen wir etwas und legten uns schlafen oder beschäftigten uns sonst wie. Nach dem Abendessen, himmlisch wie immer, wurde klar, dass wir am nächsten Morgen bloss eine halbe Stunde länger schlafen konnten. Trotzdem wurde wie jeden Abend noch die eine oder andere Runde gemeiert.
Der nächste Tag erwartete uns strahlend blau. Diesmal stiegen wir von Anfang an in der Sonne auf den Gletscher und über den Tete Blanche auf die Petite Fourche. Auch diese erreichten wir glücklich. Der Nachmittag wurde mit denselben Dingen gefüllt wie der des Vortages. Dann war es mit dem schönen Wetter vorbei. Es „chutete“ heftig und Wolken waren am Himmel, die die Sonne leider viel zu oft verdeckten.
Am Donnerstag kletterten wir am „Gendarm d’Orny“ die Routen „les trois surplombs“ und „papa paye“ wobei einige von einer Route zur anderen sprangen. Doch es war auch schwierig. Man musste sich zum Beispiel gut festhalten den der böige Wind drohte einem aus der Wand zu blasen. Doch wir überlebten es. Der Nachmittag wurde mit Theorie in Sachen Friends und Keile legen und mit klettern im Klettergarten gefüllt.
Am Freitag wollten wir die Aig. d’Orny besteigen und zwar auf zwei verschiedenen Routen, über die „Geremiade“ (für die besseren Kletterer) und „la Moquette“ für die weniger „starken“. Wegen dem Wind, der auch heute kräftig mitmischte, wurde erstere aber abgeschrieben. Auch in „la Moquette“ wurden wir beinahe aus der Wand geweht. Wir kamen alle glücklich oben und nach dem Abseilen auch wieder unten an. In oder besser vor der Hütte wurde dann noch Fred verabschiedet, der schon einen Tag vor uns runter musste. Dann wurde noch Holz geschleppt was das Zeug hielt und man wurde genau fertig als es zu regnen anfing. An einen Ausflug in den Klettergarten war nicht mehr zu denken.
Am Samstag war es trüb und nass. Eigentlich wollten wir noch etwas Klettern, doch die Bedingungen liessen es nicht zu. Also stiegen wir zur Sesselbahn ab und fuhren nach Hause. Im Rohnetal blies uns ein warmer Wind aus einem wolkenlosen Himmel zu. In Bern war es grau.
Bericht:Oliver Frey