5.-10. Februar 2012 Tourenlager Val Müstair
Archivbericht
$05.02.12, Anreise, Munt Buffalora: Der Treffpunkt war um 07:20 in Bern. Die einte oder der andere kam ein bisschen später, es schafften jedoch alle den Zug mit oder ohne Gipfel nach Zürich zu schnappen. In Landquart war Debora zu uns gestossen. Während der Reise genossen einige noch ein Nickerchen. In Buffalora stiegen wir aus dem Postauto und machten uns auf den Weg Richtung „Munt Buffalora“. Es war eine kürzere Skitour, jedoch war es erfrischend kalt. Dafür durften wir das sonnige Wetter geniessen und so hielt sich die Kälte in Grenzen. Nach einer kurzen Pause auf dem Gipfel, war die Abfahrt am Start. Es hatte viel Pulverschnee, jedoch erwischten einige ab und zu einen Stein. Als wir im Tal angekommen waren, stärkten wir uns im Restaurant und fuhren mit dem Postauto nach Sta. Maria. In Sta. Maria bezogen wir die Unterkunft, welche gemütlich war. Lustigerweise ist Aufenthaltsraum ein altes Schulzimmer mit Pulten und Tafel, leider ohne Kreiden.
Zum Z’Nacht gab es feine Älplermakeronen mit Apfelmus. Anschliessend liessen wir den Abend gemütlich ausklingen.
06.02.12, Piz Dora: Freundlicherweise mussten wir erst um halb neun hinaus in die eisige Kälte und noch besser: zuerst geht’s direkt ins warme Posti. Lang bleibt es nicht warm, es geht gleich los übers erste Schneefeld, unser Ziel „Piz Dora“ rötlich erleuchtet über unseren Köpfen. Danke dem „Ausschlafen“ treffen wir bald auf die Sonne, welche uns trotz hohen Minustemperaturen ins Schwitzen bringt. Wir steigen gemütlich durch den Wald – welcher wiederum die Sonne versteckt und glücklicherweise auch die kalte Bise verschluckt – hinauf. Es wird festgestellt, dass die Baumgrenze hier höher liegt als in den heimischen Berneralpen. So dauert es ein gutes Weilchen bis wir die karge Schnee- und Geröll_x001f_landschaft erreichen. Unterwegs gibt es noch etwas Theoriekunde, wir lernen wie man den Schnee und die verschiedenen Schichten richtig interpretiert. Nachdem uns der Wind kurz vor dem Gipfel der Dora noch so richtig um die Ohren pfiff, erreichen wir ihn.
Lange harren wir auf 2’952 müM nicht aus, der Wind lässt uns auch hier nicht in Ruhe. So muss die Gipfelsuppe von Chrigu noch warten, zuerst gibt es ein paar tolle, pulvrige Schneehänge und ein langes Slalomfahren um die Fichten im Wald. Perfektes Timing, als wir unten ankamen, kommt auch gleich das Posti, welches uns wieder ins warme (mehr oder weniger) alte Schulhaus von Sta. Maria, welches uns als Lagerhaus dient, bringt.
07.02.12, Piz Latschadurella. Bei leichter Bewölkung und weiterhin frostigen Temperaturen stiegen wir um 7:30 Uhr ins Postauto. Etwa 30 min später ging es dann richtig los: Auf den Fellen nahmen wir den Weg in Richtung Piz Latschadurella in Angriff. Dieser führte durch ein abgelegenes, traumhaft schönes Tal in Richtung Norden. Vorerst kamen wir trotz den minus 18 Grad C gut voran. Ab einer Höhe von 2000 m.ü.M. kam uns dann jedoch eine bissige Bise entgegen. Der heisse Tee während des kurzen Rastes und auch die zusätzliche Kleidungsschicht nützten nur wenig, denn der Wind wurde immer stärker. Schnell wurde uns klar, dass auf dem Gipfel und dem davor gelegenen Grat Stein und Bein und auch alles andere gefroren wäre, noch bevor man sich hätte gratulieren können. Deshalb entschieden wir nach einer Marschzeit von zweieinhalb Stunden auf einer Höhe von 2600 m.ü.M. umzukehren. Nach den ersten Schwüngen im Pulver ist schliesslich auch noch Christian Wirz zu uns gestossen. Kurz darauf verliess uns Cornelia, welche zurück nach Bern musste, um das Postauto in Richtung Zernez zu erwischen. Nach der restlichen Abfahrt stiegen auch wir wieder ins Postauto. Bereits um 15:00 Uhr waren wir zurück in Sta. Maria, so blieb den Köchen genug Zeit, um eine schmackhafte Pizza zu zu bereiten.
08.02.12, Piz Chavalatsch. Gemütlich um 8:30 Uhr machten wir uns zu Fuss auf Richtung Piz Chavalatsch (ohne Postauto!). Ein idyllischer Waldweg führte uns die ersten Höhenmeter nach oben und plötzlich ENDE! Der Weg endete nicht auf dem Gipfel, sondern bei einer umgekippten Erle. Da eine Kettensäge leider kein Bestandteil unserer Ausrüstung war, musste eine andere Lösung gesucht werden. Während Heinz sich durch dichtes Gestrüpp kämpfte, fand Manuel auf eine bequemere Art und Weise wieder auf den richtigen Pfad. Und weiter geht’s…durch unberührte Hänge. Das Spuren wurde den Energiebündeln überlassen. Nach einem anstrengenden Aufstieg zeigte sich uns nun endlich der Gipfel Piz Chavalatsch: braun und steinig. Schnell war entschieden, dass wir auf einen anderen, etwas weisseren, namenlosen Gipfel aufsteigen. Oben angelangt gab es in Gipfelspeck eingewickelte Datteln mit Blick auf Italien. Wieder fit und munter begannen wir mit der Abfahrt. Der schwere Schnee ermöglichte uns allen unsere Purzelbaumtechniken zu verbessern. Doch zum Glück gab es da noch der „Hang des Tages“: Pulver, Pulver, Pulver juhuuu!
Am Abend warteten wir hungrig und mit leicht mulmigem Gefühl auf das Abendesse, denn Christian stand in der Küche. Nach dem er alles eingeräuchert hatte, kam aber doch noch ein sehr leckeres Essen auf den Tisch.
09.02.12, Piz Terza: Am Morgen früh stiegen wir wieder einmal in den Bus und fuhren mit einmal Umsteigen nach Lü. Von dort aus ging es bei schönem windstillem Wetter durch den Wald hinauf. Plötzlich vermissten wir Heinz. Er musste noch seine Bindung reparieren und ist über einen anderen Weg wieder zu uns gestossen. Über der Baumgrenze wurde es langsam kälter und windiger. Die erste Rast verbrachten wir deshalb im Windschatten einer kleinen Hütte. Bis zum Sattel ging der Aufstieg schnell voran. Rechts abgebogen Richtung Gipfel wurde das Gelände schnell steiler und der Schnee härter und weniger.
Das heisst Harscheisen montieren. So ging es weiter bis auf den Gipfel. Dort wehte ein bissiger Wind. Bald schon ging es auf der Gegenseite wieder abwärts. Wegen der Lawinengefahr wurden die Hänge bis zum Wald einzeln befahren. Der erste der drei Abschnitte war ziemlich verblasen und unangenehm zu fahren. Einzeln nach rechts die Felsen umgehend, dann etwas weiter unten nach links durch einen angerissenen Hang querend, schlängelten wir uns weiter. Glücklicherweise war das untere Drittel bis zum Wald noch recht pulvrig. Von da an querten wir über zur Strasse. Mal durch den Wald preschend oder manchmal auch kämpfend oder auf der Strasse gelangten wir nach unten. Zwischendurch gab es noch einen kleinen LVS-Kurs. Unten im Tal angelangt ging es weiter auf Windharscht bis nach Müstair. Dort gingen wir ins Restaurant und verpassten das Postauto, weil die Haltestelle im Winter nicht bedient wird. Also gingen wir zur nächsten Haltestelle und warteten in einem anderen Restaurant auf den nächsten Bus.
Früh morgens ging’s los mit Packen, Schruppen und Fegen – es ist der letzte Tag unserer Tourenwoche im Münstertal. Nach dem Putzen eilten wir zur Postautohaltestelle. Mit dem Postauto fuhren wir bis Buffalora, wo wir unser Gepäck wie am ersten Tag deponieren und die letzte Tour in Angriff nehmen. Wir eilten den Gipfel hoch, um trotz des eisig kalten Windes warm zu bleiben. Nach der kurzen Gipfelrast, geniessen wir die pulvrige Abfahrt. Für einen kurzen Essen-Trinken-Schneespass-Rast kommt die Sonne nochmals hervor, bevor es dann ganz herunter direkt in die Beiz geht. In der Wärme geniessen wir unsere Cafe et Chocolat melange, während wir auf das Poschi warten, mit dem wir den ersten Teil des Rückwegs antreten.
Leitung:Cornelia Brönnimann, Chrigu Wirz, Heinz Kasper TeilnehmerInnen:Nadja, Debora, Mänu, Chrigu, Pascal