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8.-14. April 2007 Kletterlager in der Leventina

Archivbericht

Im etwas alten und leicht angekratzten Bus fuhren wir von Bern in das warme und sonnige Tessin. Dieses Mal ging es nicht traditionsgemäss nach Ponte Brolla, sondern nach Lodrino um neue Kletterreviere zu entdecken, welche zum Teil weniger berühmt sind, aber sicher lohnend sie zu besuchen.
Endlich im verschlafenen Dörfchen Lodrino angekommen, wurde die Suche nach unserer Unterkunft, der Zivilschutzanlage, eröffnet. Nach langem Suchen und Fragen wurden wir endlich fündig. Ein wenig überrascht von unserer nicht alltäglichen Unterkunft in bombensicheren Zimmern, wurde das Material deponiert, die Betten bezogen, das spärliche Küchenmaterial deponiert und das Bouldermaterial gepackt. Begleitet von Sachas etwas exotischer Musik, welche uns das ganze Lager durch auf jeder Busfahrt verwöhnen wird, wurde ein berühmtes Bouldergebiet aufgesucht. Nach intensiver Kletterei auf den Felsblöcken, welche von raschelndem Laub und stechenden Kastanienhülsen umgeben sind, wurde die Heimreise bei untergehender Sonne angetreten. Nach einem feinen Pilzrisotto wurde noch die Slackline aufgebaut, geschwatzt und gespielt. Müde vom langen Tag fielen wir auf unseren spärlich weichen Matratzen und ungewohnt grosser Dunkelheit, da wir ja unter der Erde schliefen, in einen erholsamen Schlaf.
Nach einem schwierigen Aufwachen ohne Sonnenlicht genossen wir ein Morgenessen mit „Züpfe u Müesli“, das Klettermaterial wurde gepackt und wir machten uns auf den Weg in den nächsten Klettergarten „Val di Gorduno“ . Schon bald wuchsen Kletterer und Fels wieder zu einer Einheit und man war sich mehr oder weniger wieder mit den Felsen vertraut. Die Sonne wurde in vollen Zügen bei der wohl verdienten „Siesta“ genossen, kein Wölkchen störte unseren blauen Himmel. Zurück in unserer Unterkunft krochen unsere Bücherwürmer hinter ihre Lektüre oder man beschäftigte sich andersweit.
Am nächsten Morgen stürzten wir uns in eine Mehrseillängenroute im Klettergarten „San Vitore“ und der Tag verflog im Nu. Den Lunch genossen wir wiederum in der Sonne und beobachteten die flinken Eidechsen, die es in Hülle und Fülle gab.
Der Tag begann heiss, heisser, am heissesten und deshalb wurde das Klettern zu einer schweissigen Angelegenheit. Daher beschloss man den nahegelegenen Fluss aufzusuchen um den Lunch einzunehmen. Der mutige Michu wagte sogar, unter den skeptischen Augen von vielen Fischern, einen Sprung ins kalte Wasser und hatte hoffentlich nicht alle Forellen vertrieben. Der Rest der Gruppe beliess es bei einem Sonnenbad auf dem feinen weissen Sand. Am Nachmittag suchten wir einen eher schattigen Klettergarten auf mit ein paar bemerkenswerten Routen wie zum Beispiel den „Flop“, welcher aber wegen dem Vormarsch der Natur nicht begehbar war ohne Machete. Am Abend zog es uns aus dem Bunker und wir genossen das feine Nachtessen direkt vor der Zivilschutzanlage unter freiem Himmel. Mit ein bisschen Glück kamen wir noch zu einem Dessert, welches in der Abenddämmerung gegessen wurde. Am späten Abend gab es oft und für manche leider noch eine Kissenschlacht.
Die nächste Busfahrt führte uns in den Klettergarten „Malvaglia“,wo sich jeder ein Projekt aussuchte und seine Zähne an der Route ausbiss, bis sie erfolgreich geklettert werden konnte. Beim Lunch gab es feine in Öl eingelegte Tomaten, welche immer mit grosser Begeisterung verspiesen wurden.
Der letzte Tag vor der Heimreise führte uns wieder ins gleiche Gebiet wie am Vortag. Es galt wiederum die persönlich gesteckten Ziele zu erreichen, indem man seine Route durchkletterte. Am Nachmittag riefen wir noch Simon an, welche sonst auch immer teilnimmt. Leider, leider wurde dieser eher wütend, da wir ihn mit dem schönen Wetter provozierten und der arme Kerl eine Schularbeit schreiben musste. Das Gespräch wurde von allen gespannt mitverfolgt und aufgezeichnet!
Am Morgen vor der Heimreise wurde eifrig geputzt und gepackt. So konnten wir unsere Zivilschutzanlage relativ früh verlassen und wir machten uns noch auf den Weg in ein Bouldergebiet. Beim Bouldern wurde noch die letzte Kraft ausgepumpt und alle waren mehr oder weniger mit ihrem Fortschritt zufrieden. Beim Marsch zum Auto zurück sichtete Sacha noch zwei Scheinwildschweine, welche sich leider als kleine, dicke und haarige Kühe entpuppten.
Die Heimreise geriet leider in einem 2.5 Stunden Stau ins Stocken und im Bus wurde es unerträglich heiss, so dass ein kleiner Spaziergang auf der Autobahn gerade recht kam. Die Zeit im Auto wurde mit Sacha-Musik und mit der Zeichenkommunikation zu anderen Autofahrer/innen vertrieben. Obwohl der Bus am Schluss ins Stocken kam, trafen wir auf dem Bahnhofkurzparking in Bern ein, wo wir uns zufrieden über eine so spannende, lehrreiche, sonnige und erfolgreiche Woche verabschiedeten.
Ein rundum gelungenes Lager – ein grosses MERCI an die beiden Lagerleiter.

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