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19.-24. Juli 2004 Tourenwoche Albigna

Archivbericht

Vier Uhr am Montag Morgen – der Wecker läutete. Ich weiss nicht wie es bei den anderen war, aber Fred machte ein Gesicht, wie wenn er bis zwölf ausgeschlafen hätte. Dies schlug sich auch in seiner Wortgewalt nieder. Er machte seine typischen Witze und Sprüche… („tuusig Donnerwätter“).
Simu hingegen schien noch nicht so wach. Sein Ticket war auf jeden Fall nicht mehr in Portemonnaie. Kurze Zeit darauf verschwanden auch noch 87 Franken daraus, sie gingen für eine neue Fahrkarte nach Albigna drauf. Laufen wollte er nicht. Es würde ja auch unserem Tagesmotto widersprechen: „Aus wot mit em Zug geisch muäsch nid louffä!“
Der Rest des Tages verlief in einigermassen geregelten Bahnen. Wir hatten zum ersten Mal Kontakt mit Albignafels und den dazugehörigen, schlechten Haken.
Am zweiten Tag ein weiterer Fred- Spruch: „Guätä Morgä… Es isch sibni…I zäh Minutä gits z Morgä…“ Doch irgend etwas fehlte. Ach ja, das obligate „Es isch schöns Wätter“. Damit war klar: Die geplante Route durch die Punta d` Albigna können wir vergessen. Schlechtwetterprogramm war angesagt. Sonnenfred versagte also wettertechnisch das erste mal.
Gemäss dem zweiten Tagesmotto („liäber schwitzä aus chaut ha“) zogen wir uns warm an und stapften durch den Nebel gen Osten Richtung Casnil. Am Fuss des relativ kurzen Felsgrates, das zweite grosse Problem des Tages. Acht Köpfe vermochten nicht auf zwei zu zählen. So kam halt nur ein Seil mit- „tuusig Donnerwätter, das chunt aber nid I Touräbricht, weisch wiä pinlech“. „Jaja Fred das chunt sicher nid I Touräbricht“. Egal. Die Achterseilschaft kam wider allen Erwartungen flott voran und erreichte den Gipfel schnell.
Wir wurden für unsere Mühen voll belohnt. Die imposanten Nebelschwaden tauchten die Gipfelregion in eine unwirkliche Umgebung.

Dritter Tag. „Aus wo geschter äbächo isch chunt hüt nüme“. Toll unser Tagesmotto traf nie so gut zu wie heute. Das Wetter war perfekt. Der Weckdienst weniger! Aber wirklich Simu, was hast du dir dabei gedacht? Und prompt kam Dani nicht aus den Federn. Ich rufe hier und jetzt dazu auf, die Problematik des Weckdienst in den Tourenleiterkurs aufzunehmen!
Die Tour machte jedoch alle vergangenen Fehler der Leiter vergessen. Auf dem Programm stand die Fiamma. Der Berg der Berge im Bergell, die Flamme, die Messerspitze, der Grund, warum wirklich jeder klettern soll, das perfekte Postkartensujet, das Tüpfelchen auf dem I. Da hat Mann und Frau „Luft unterm Arsch“. Auf dem Weg zum Flämmchen gilt es dürftig abgesicherte fünf Seillängen zu meistern. Sie sind in wirklich eindrücklicher Umgebung und eine Besteigung lohnt sich allein ihretwegen. Bei der Fiamma angekommen rutschte uns das Herz in die Hose. Doch alle acht TeilnehmerInnen und LeiterInnen meistern diesen Gipfel mit Bravour. Dafür gibt’s sogar vom Meister ein Lob. Zurück bleiben unvergessliche Erinnerungen und einen steifen verlängerten Rücken bei Beni. Einige von uns können sich an dieser Stelle Tiergeräuschimitationen nicht verkneifen. Ein spezieller Dank geht noch an Michaela, die die Führung übernommen und uns sicher auf die Spitze geleitet hat.


Hoch hinaus wollten wir am vierten Tag. Der Castello war unser Ziel und eines muss gesagt werden: Selten haben sich 1000 Meter Aufstieg so gelohnt. Wir verweilten zwei Stunden auf dem Gipfel und leisteten der Madonna, einem etwas anderen Gipfelkreuz Gesellschaft. Ob die Italiener mich auf den Gipfel gelassen hätten, hätten sie gewusst , dass ich weder ID noch Pass dabei gehabt habe ist unbekannt. Das Tagesmotto war: „aus wo obä isch cha der ufä Gring gheiä…“ Richtig Sinn macht das erst, wenn man auf jemanden warten muss, der im Steinschlaggebiet seine Steigeisen verliert….

Erwähnung verdient auf jeden Fall noch die Innerschweizer Sektion die mit insgesamt 3 Liter Wein im Blut ein Lied auf die Gemütlichkeit sang…. Na dann prost!

Gemäss unserem Tagesmotto „schlimmer geits immer“ bescherte uns der fünfte Tag vorerst nichts Gutes. Während unserem Aufstieg zum Einstieg des Balzet stieg die Sonne aus und wir mussten wieder absteigen. Das Notprogramm war aber keines Falls notdürftig. Nein, es war der Knaller: sechs Seillängen, so…so abgesichert, wovon zwei davon 5c waren… manche nennen es psycho Kletterei… Ich nenne es eine logische Entwicklung dessen was wir in dieser Woche sonst gemacht haben. Zur Abrundung des Tages bewältigten einige von uns noch ein paar Steigeisenboulder. Wobei einige mehr und andere weniger erfolgreich waren (gäu Beni du Funkäsprüär)! Bei dieser Gelegenheit finden auch noch alle anderen Boulderrouten Erwähnung unter anderem auch der legendäre Hüttenboulder.

„Tuusig Donnerwätter“ dann am Samstag. Sonnenfred versagte schon wieder. Dabei sagte er mehrmals, dass er ein Guru sei!! Im Gewitter rannten wir förmlich über die Albigna Staumauer gegen Richtung Bern. Im Zug dann der letzte grosse Aufreger: Ein beleidigter Rüpel missbrauchte unsere Rucksäcke als Wurfgegenstände, zum Amusement aller Anwesenden…
Eines gibt es noch anzumerken: Das Tagesmotto. „göt mit Gott aber göt um Gott’s Willä“! Damit ist alles gesagt!!!

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