5.-11. Oktober 2003 Kletterlager Südfrankreich
Archivbericht
Treffpunkt war um 7 Uhr 30 beim Kurzparking am Bahnhof Bern: Alle TeilnehmerInnen erschienen pünktlich und auf die Minute genau zu der Zeit, die sie auf dem Lager-Infoblatt gelesen haben. Man könnte an dieser Stelle noch erwähnen, wann genau Morgenchaotin Géraldine frisch und fröhlich auftauchte und dabei nicht mal ihre Verspätung bemerkte, doch dies lassen wir lieber.
Ohne Zwischenfälle erreichten wir den wunderschön gelegenen Campingplatz Les Ayguades in Gruissan direkt am Meer. Wir versuchten dort wortwörtlich in Windeseile unsere Zelte aufzustellen. (Wer noch nie probiert hat, bei fast orkanartigen Winden leichte Zeltplanen in sandigem Boden zu verankern, der wird unsere Probleme wohl nur annähernd nachvollziehen können.)
Durch Drachensteigenlassen konnte dieser Wind aber auch positiv genutzt werden. Wir sind nur froh, dass wir mit vereinten Kräften unseren Drachenspezialisten Dänu vor dem eigenen Abheben retten konnten.
Nun, eigentlich sind wir ja zum Klettern in das Gebiet la Clape gekommen, das uns von leicht bis schwierig und von zackig bis schmierig alles bot.
Wir lernten durch gute Einführungsblöcke unseren Kletterstil zu verbessern, (speziell beim einbeinigen Bouldern wurde Wert auf Eleganz gelegt) unseren Gleichgewichtssinn zu schärfen und an unsere Grenzen zu gehen und diese zu überschreiten. In letzterem war Fränä der Fighter unser aller Vorbild.
Eine Baguette-Frischkäse-Milkaschokoladenstärkung und bei einigen ein anschliessendes Mittagsschläfchen gehörten zu einer erholsamen Pause und zu einer Stärkung unserer Kräfte.
Die Dösenden konnten ihr Nickerchen gegen Ende der Woche jedoch nicht mehr so richtig geniessen, da sich die restlichen Mitglieder ein Spiel daraus machten, sie mit Grashalmen, Wasser und vor allem Kieselsteinen zu terrorisieren.
Diese wunderbare Kletteridylle wurde nur durch die Schüsse der Jäger, die herabstürzenden Tauben und die überfliegenden Mirages gestört.
Nach diesen herrlichen Tagesstunden, inklusive einem erfrischend kaltem Bad im Meer und einer Runde Häcki spielen, freuten wir uns jeweils auf die gemütlichen Abendstunden bei kohlenhydratreichen Abendessen.
Mit der Lust auf Nahrung nach einem anstrengenden Tag und unter Isa`s Druck alles auszuessen konnte sogar mal die eigentliche Magenkapazität eines gewissen Teilnehmers überschritten werden. (Beni, wir sind froh, dass du danach nur nach der Toilettenpapierrolle gegriffen und uns vor anderen Mahlzeitausstössen verschont hast!)
Zur Verdauung gab`s jeweils Tee, Kaffee, eine Runde Häcki spielen und immer ein anderes sehr einfallsreiches und kreatives Dessert. 1.Abend: Prinzenrollen, 2. Abend: Prinzenrollen, 3. Abend: Prinzenrollen, 4.Abend: Prinzenrollen, 5. Abend: Prinzenrollen und Schokoladencreme und am 6.Abend, wie könnte es auch anders sein: Prinzenrollen.
Bei diesem gemütlichen Zusammensein wurde schon mal die eine oder andere Anekdote erzählt, die sich nicht nur auf`s Klettern bezog. An dieser Stelle kommt ein Aufruf an alle LeserInnen: Woher stammt Sacha`s äusserst chice Damen-Esprit-Uhr? (Die schrägste und aussergewöhnlichste Geschichte, die wohl auch am ehesten zutrifft, wird mit einem Pack übrig gebliebenem Kartoffelstock, für 24 Personen, belohnt!)
Abgeschlossen wurden unsere Abende mit der Wahl eines Tageshelden, gefolgt von Spaziergängen unter Sternenhimmel und Fussballspielen und selbstverständlich einem Häckispiel bei Laternenlicht. Einige konnten auch einer Rauferei am Strand (sandige Ohren erinnerten auch noch Tage später daran) und andere einem Bad bei Vollmondschein nicht widerstehen.
Mit einem Barbecue am Meer und einer Runde Peter und Paul (dies durfte natürlich auch in diesem Lager nicht fehlen,) beendeten wir diese super Woche endgültig.
Wahrscheinlich bemerkte sogar die Kassiererin im Supermarché, wie sehr uns diese Tage gefallen haben, denn der Verkauf von Wegwerfkameras steigerte sich schlagartig, weil alle diese genialen Tage festhalten wollten.
Für die musikalisch begabten LeserInnen muss unbedingt noch erwähnt werden, dass der Gesang und gewisse Melodien auf einem hohen Niveau einstudiert und immer wieder lautstark repetiert und präsentiert wurden. Ab nächstem Jahr können neu auch Nichtkletterer teilnehmen, die an Gesangsstunden von Mr. King of Gölä-Interpret Sacha interessiert sind.
Zum Schluss noch ein grosses Merci an alle Leiter; sie haben uns eine erstklassige Woche organisiert (wahrscheinlich sogar Petrus bestochen, denn wir genossen Sonne pur) und uns eine tolle Zeit erleben lassen!
Bericht: Rahel Bünzli, Fotos: Isabelle Bürgi